Du musst eine schwierige Entscheidung treffen?
Finde in 6 Schritten die für dich richtige Entscheidung
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In unserem Leben stehen wir immer wieder vor schwierigen Entscheidungen und zerbrechen uns den Kopf darüber, welche Entscheidung wohl die Richtige ist. Zum Beispiel muss sich jeder von uns ein oder mehrmals in seinem Leben entscheiden welchen beruflichen Weg er/sie gehen will. Hinzu kommen Entscheidungen, die sehr emotional werden können, wie die Frage, ob man seiner Beziehung trotz der ganzen Streitereien noch eine weitere Chance geben möchte, ob man eine Familie gründen will, ob man den Kontakt zu einer Person, die einem immer wieder weh tut, abbrechen will und und und…
Fakt ist, dass wir selbst im Nachhinein selten behaupten können mit 100-prozentiger Sicherheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bleibt man bei seinem/r Partner:in und ist im Nachhinein sehr glücklich darüber gemeinsam sein Leben verbracht zu haben, wird man trotzdem nie wissen, ob man vielleicht noch glücklicher geworden wäre, wenn man die Beziehung beendet hätte.
Was ich dir damit deutlich machen will ist, dass egal welche Entscheidung Du triffst, Du nie wissen wirst, wie es dir ergangen wäre, wenn Du dich anders entschieden hättest. In diesem Beitrag geht es deshalb nicht darum auf magische Art und Weise zu lernen in seine Zukunft zu schauen und dadurch immer die richtige Entscheidung zu treffen.
Stattdessen leite ich dich an Schritt für Schritt deine Gedanken zu sortieren und dadurch mehr Klarheit über deine Situation zu gewinnen, damit Du dann die Entscheidung treffen kannst, die sich für dich richtig anfühlt. Die einzelnen Schritte bauen aufeinander auf und es kann gut sein, dass Du dich schon beispielsweise nach Schritt 1 oder 4 zu einer Entscheidung bereit fühlst und gar nicht alle Schritte gehen musst.
Schritt 1: Schreibe alle Entscheidungsmöglichkeiten auf, die dir in den Kopf kommen
Oft kreisen Tage und Nächte lang alle möglichen Entscheidungsmöglichkeiten durch unseren Kopf und im schlimmsten Fall rauben uns diese Gedanken sogar den Schlaf. Eine effektive Möglichkeit sein Gedankenkarussell auszuschalten ist alle Gedanken, die im Kopf umherschwirren einmal aufzuschreiben.
Für was ist das gut?
Durch das Verschriftlichen deiner Gedanken, kannst Du dir erstens sicher sein, dass Du sie nicht vergisst und sie so leichter auch mal loslassen. Der 2. Vorteil ist, dass Du sie aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtest, denn sobald Du deine Gedanken aufschreibst und sie anschließend durchliest, schaust Du wie ein außenstehender auf sie. Vertraue mir, es wird sich anders anfühlen deine Gedanken schwarz-auf-weiß vor dir zu sehen, anstatt sie immer nur in deinem Kopf ihre Runden drehen zu lassen.
Schritt 2: Überlege dir was im schlimmsten Fall passieren könnte, wenn Du dich für Alternative A, B, C (…) entscheidest
Ich würde dir empfehlen auch das schriftlich zu tun. Nimm dir Zeit in Ruhe in dich zu gehen und lass deine Gedanken ihre volle Kreativität ausleben. Stelle dir bei jeder schlimmen Konsequenz, die dir in den Kopf kommt, die Frage wie es sich für dich anfühlen würde, wenn sie tatsächlich eintritt.
Falls Du dazu bereit bist, wirklich in dich zu gehen und deine Gefühle zuzulassen, kann es zu starken emotionalen Reaktionen kommen. Ich empfehle dir deshalb genügend Zeit für die Umsetzung dieses Schritts einzuplanen und dir einen Ort zu suchen, an dem Du ungestört bist. Falls dir deine Gefühle zu unangenehm werden und Du beispielsweise das Gefühl hast Panik zu bekommen, erlaube dir jederzeit aus deinen Gedanken herauszugehen.
Schritt 3: Überlege dir was im besten Fall passieren könnte, wenn Du dich für Alternative A, B, C (…) entscheidest
Jetzt kommen wir zu dem angenehmeren Part. Meistens wird jedoch genau dieser Part bei der Entscheidungsfindung vergessen. Wir malen uns alle möglichen Horrorszenarien aus und vergessen am Ende, dass jede Entscheidung auch einen positiven Verlauf nehmen könnte.
Nimm dir deshalb wie bei Schritt 2 ausreichend Zeit, um ganz in Ruhe aufzuschreiben, was im besten Fall passieren könnte, wenn Du dich für Alternative A, B, C (…) entscheidest.
Überlege dir auch hier, wie es sich für dich anfühlen würde, wenn die jeweilige positive Konsequenz tatsächlich eintritt. Jetzt darfst Du endlich ins Träumen kommen und die positiven Gefühle genießen!
Schritt 4: Schaue dir deine Notizen aus Schritt 2 & 3 an und wäge die schlimmen & die schönen Konsequenzen gegeneinander ab
Betrachte dir deine Notizen einmal zusammenfassend.
Was wäre die schönste vorstellbare Konsequenz, was die schlimmste?
Stelle die positive Konsequenz für Alternative A, B, C (…) jeweils der negativen gegenüber und höre dann auf dein Bauchgefühl. Überwiegt das Gefühl, dass Du etwas verpassen könntest, wenn Du dich gegen die Alternative entscheidest? Oder überwiegt die Angst vor dem möglichen negativen Ausgang?
Vielleicht hast Du jetzt schon die nötige Klarheit über deine Situation gewonnen und bist so weit, die für dich richtige Entscheidung zu treffen. Vielleicht tust Du dich aber immer noch schwer und brauchst einen komplett anderen Blickwinkel auf deine Situation. Falls Du noch keine Entscheidung treffen konntest, empfehle ich dir mit Schritt 5 weiter zu machen.
Schritt 5: Stell dir vor dein/e beste/r Freund:in wäre in einer ähnlichen Entscheidungssituation wie Du. Was würdest Du ihm/ihr raten?
Wenn es uns schwer fällt eine Entscheidung zu treffen, sind wir oft zu festgefahren in unserer Sichtweise und uns fehlt die nötige Klarheit in unseren Gedanken. Der einfachste Weg seine Situation aus der Linse eines außenstehenden zu betrachten ist sich vorzustellen, dass es in der ganzen Situation gar nicht um einen selbst geht.
Stelle dir deshalb vor Du weißt von der schwierigen Entscheidungssituation in der dein/e beste/r Freund:in steckt. Du hast dich schon oft mit ihm/ihr darüber unterhalten, kennst seine/ihre Befürchtungen und seine/ihre Träume.
Heute fragt er/sie dich was Du an seiner/ihrer Stelle tun würdest. Welchen Rat würdest Du ihm/ihr geben?
Neben dem Perspektivwechsel ist ein weiter großer Vorteil dieser Frage, dass Du dir für deine/n beste/n Freund:in nur das Beste wünschst. Dir ist es also wichtig, dass er/sie mit der Entscheidung glücklich wird. Manchmal fällt es uns hingegen extrem schwer uns selbst zu erlauben glücklich zu werden.
Schritt 6: Sprich mit einer neutralen Person über deine schwierige Entscheidungs-Situation
Falls Du dich immer noch nicht entscheiden konntest, empfehle ich dir mit einer neutralen Person über dein Dilemma zu sprechen. Im Optimalfall suchst Du dir eine professionell dafür ausgebildete Person, die dich auf deinem Weg der Entscheidungsfindung begleitet.
Wichtig ist, dass diese Person dir nicht Vorschläge macht, was Du tun könntest und dir ihre eigene Meinung darlegt, sondern dass sie dich aus einer neutralen Haltung heraus auf der Suche nach der für dich richtigen Entscheidung unterstützt.
Eins ist nämlich sicher: Du weißt selbst am besten was dir guttut und was die für dich richtige Entscheidung ist. Manchmal brauchen wir jedoch etwas Unterstützung, um unsere eigene Lösung zu entdecken.
Gerne kann ich dich bei deiner Entscheidungsfindung unterstützen. Auf dieser Seite findest Du nähere Informationen zu meiner Online-Beratung bei schwierigen Entscheidungen.